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Produktfotografie: 8 Tipps für moderne Produktfotos

Produktfotografie Studioblitz-Set

Die Abbildung von unbelebten Gegenständen wird im künstlerischen Bereich Stillleben genannt, im Geschäfts-Alltag eines Fotografen sprechen wir von Objekt- oder Produktfotografie. Oder auch von der klassischen Werbefotografie. War vor dem Siegeszug der digitalen Fotografie gerade im gewerblichen Bereich sehr viel Aufwand nötig, um Produkte oder sehr technische Gegenstände möglichst spannend, wenn nicht sogar “sexy” darzustellen, erlauben die modernen fotografischen Möglichkeiten sehr schnelle Umsetzungen auch von anspruchsvollen Produktfotos – wenn einige Grundregeln berücksichtigt werden, die unabhängig von Motiv und eingesetzter Technik gelten. Wir sind selbst immer wieder mit der Herausforderung ansprechender Produktfotos konfrontiert, die zusätzlich noch überwiegend die Zielgruppe der Fotografen und Fotografinnen erreichen sollen. Zuletzt haben wir beispielsweise die Erstellung des Key-Visuals für die Extremium Rundfilter dokumentiert. Auch bei Beleuchtung, Hintergrund und Ausrüstung gibt es einiges zu beachten, weshalb wir für Sie einige Tipps und eine Anleitung zur Produktfotografie erstellt haben. Außerdem empfehlen wir passende Rollei Produkte für das Produktfotografie Equipment

Actioncamera auf Surfboard

Wir möchten Ihnen einen Überblick dieser Aspekte, Techniken und Methoden geben, so knapp wie möglich, aber auch so ausführlich wie nötig. Lassen Sie uns mit den Grundlagen beginnen. Denn es ist nicht einfach, ein Produkt mit einer individuellen Bildästhetik und einer Aussage abzulichten, die sowohl zur Zielgruppe als auch zum Unternehmen passt. 

Produktfotografie Tipps & Anleitung zu Equipment, Beleuchtung, Hintergrund & Co.

Die korrekte Ausleuchtung und der Aufbau aus Beleuchtung, Hintergrund so wie das passende Equipment für die Produktfotografie gehören zu den Aufgabenbereichen mit einem höherem Schwierigkeitsgrad. Die Bilder müssen scharf, in der Regel ohne Reflexionen und Spiegelungen und außerdem so inszeniert sein, dass das Produkt für Qualität und / oder ein Statement steht. Schließlich soll ein modernes und professionelles Produktfoto zum Kauf motivieren und den Bedarf beim Kunden wecken, so wie ihn emotional ansprechen. Aber wie genau gelingt das?

Produktfotografie Tipp 1: Welche Kamera?

Optimal sind Vollformatkameras. Aber es muss nicht immer eine Spiegelreflex- oder Systemkamera sein. Wenn man unsere Tipps zur Produktfotografie beachtet, dann reichen teilweise auch Digitalkameras vollkommen aus. Profis setzen aber in der Regel ohnehin eher auf höherwertige Kameras. Übrigens: welcher Kameratyp der richtige für Sie ist, darüber erfahren Sie mehr in einem anderen Artikel in unserem Blog. Auch Bridgekameras, die eine manuelle Einstellung von Blendenzahl und Verschlusszeit ermöglichen, können für die Produktfotografie genutzt werden. 

Produktfotografie Tipp 2: Bildaussage vorher definieren

Bereits vor der Anordnung des Objektes, der Komposition des Lichts und der Wahl des Hintergrunds sollten Sie sich vollkommen klar über die gewünschte Botschaft oder Aussage Ihres Produktfotos werden. Wollen Sie “lediglich” dem Betrachter das neue Modell einer Produktlinie präsentieren oder beispielsweise den Gesamtzustand eines Sammlerobjekts oder Gebrauchtartikels möglichst deutlich vermitteln, bieten sich verschiedene Ansichten von allen Seiten an, gleichmäßig ausgeleuchtet und auf möglichst neutralem Hintergrund. Hier wird auch gerne ein fließender Hintergrund verwendet, der Kanten vermeidet. Möchten Sie hingegen einen eher spektakulären Eindruck vermitteln, setzen Sie vielleicht dramatische Aufnahmewinkel ein, verwenden eher dunkle Backgrounds und setzen das Licht punktuell oder direkt von oben.

Rollei Actioncam Frontal

Produktfotografie Tipp 3: Welche Aufnahmeperspektive wählen?

Neben der frontalen Sicht auf das Objekt, die gerade bei eher unspektakulären Gegenständen etwas langweilig wirken kann, hat sich erst in der Malerei und dann auch in der Fotografie als passende Perspektive die 2/3-Regel durchgesetzt. Sie kennen die “unechte” 45°-Perspektive vielleicht aus einigen Videospielen. Hier wird die perspektivische Verzerrung zugunsten einer einfacheren Programmierung außer Kraft gesetzt. In der Fotografie ist diese unnatürliche Perspektive nur durch nachträgliche Bearbeitung möglich und verwirrt den Betrachter auch nur. Stattdessen wird eine Unterteilung der vier Seiten und der Draufsicht vorgenommen. Die dem Betrachter zugewandte Seite (idealerweise die interessanteste Ansicht des Objekts) nimmt ca. 2 Drittel des Motivs ein. Hier ist die Beleuchtung am hellsten. Die abgewandte Seite erhält 1 Drittel der seitlichen Motivabmessung und ist am dunkelsten. Vertikal kommt auch die Draufsicht nur zu einem Drittel zum Tragen und erhält eine Helligkeit, die zwischen den beiden anderen Seiten liegt. Diese Betrachtungsweise wird von der Zielgruppe sofort verstanden und gilt als “gelernt”. Die räumlichen Dimensionen können direkt aufgenommen werden, bei ungewöhnlichen Formaten hilft es, noch einen sehr bekannten Gebrauchsgegenstand in die Bildkomposition mit aufzunehmen, um auch die Größenverhältnisse zu vermitteln.

Rollei Actioncam Seitlich

Produktfotografie Tipp 4: Schatten – ja oder nein?

Profifotografen verdienen sich oft das notwendige finanzielle “Grundrauschen” mit der Produktfotografie für Online- oder Printkataloge. Von den Auftraggebern werden üblicherweise freigestellte Objekte gefordert. Die Layouter erhalten so die Möglichkeit, die Gegenstände frei vor anderen Objekten oder auch vor nachträglich eingesetzten Hintergründen zu platzieren. Dieser schattenfreie Zustand eignet sich aber nur bedingt für andere Aufgaben oder Einsätze. Die Gegenstände wirken freischwebend und irgendwie unnatürlich. Behalten Sie entweder den minimalen Schlagschatten bei, wenn Sie auf Weiß fotografieren oder fügen Sie in Ihrem Bildbearbeitung einen künstlichen Objektschatten hinzu. Selbst mit dem Einsatz der geringstmöglichen Schattenparameter verschaffen Sie Ihrem Motiv die notwendige Körperlichkeit und Authentizität.

Rollei Actioncam Seitlich

Produktfotografie Tipp 5: Die Wahl der passenden Requisiten

Können Sie eher frei oder sogar gewollt künstlerisch arbeiten und sind nicht an enge Vorgaben des Auftraggebers gebunden, steht Ihnen auch die Möglichkeit offen, dem Produkt Requisiten zur Seite zu stellen. Hier liegt es in Ihrem Ermessensspielraum, die “Nebendarsteller” auszusuchen, den Requisiten spezielle Aufgaben zuzuordnen, dem Motiv ironische, mysteriöse oder andere Aspekte zu verschaffen oder einen ganz eigenen fotografischen Stil zu kreieren. Üblicherweise sollen Requisiten die Einsatzmöglichkeiten des Produkts unterstreichen oder erst vermitteln, die Wertigkeit verstärken oder einem bestimmten Lifestyle zuzuordnen. Daher ist nicht nur die Platzierung der Requisiten entscheidend, sondern auch ihre Auswahl. Eine hochpreisige Uhr fühlt sich zum Beispiel nicht auf der Motorhaube eines gebrauchten Kleinwagens wohl, vorausgesetzt, die Bildaussage soll den Premium-Charakter unterstreichen. Andererseits können solche Kombinationen auch eine Outsider- oder “Indie”-Philosophie vermitteln.

Rollei Actioncam mit Filter

Produktfotografie Tipp 6: 360°-Fotografie

Speziell für Online-Shops werden mittlerweile viele Produkte von “allen” Seiten den potentiellen Käufern präsentiert. So identifiziert sich der Konsument mehr mit dem Objekt seiner “Begierde”, da er statt des haptischen Erlebens in einem “echten” Store wenigstens schon mal die Möglichkeit hat, das Produkt von verschiedenen Seiten zu betrachten. Mit spezialisierten Programmen werden die Bilder (mindestens acht verschiedene Ansichten) für Browser-Plugins aufbereitet. Der Kunde kann den Gegenstand drehen, ein- oder auszoomen und seine Kaufentscheidung verfestigen. Das Produkt wird auf einen Drehteller platziert und um feste Winkel gedreht. Wichtig ist, dass die Beleuchtung gleichbleibt, sich der Schatten und die Tiefenschärfe nicht ändern. Ansonsten würde der gewünschte Effekt zunichtegemacht werden.

Produktfotografie Tipp 7: Die Ausrüstung – Stativ, Studioblitz, Softbox & Co. 

Um hochwertige Ergebnisse bei der Produktfotografie zu erzielen, benötigt man erfreulicherweise keine Foto-Ausrüstung, die Investitionen im hohen vierstelligen Bereich erfordern. Gerade in unserem Online-Shop für Foto-Zubehör erhalten Sie ein komplettes Set für die Produktfotografie für ca. 1.299,- €. Neben einer digitalen Kamera ist der wichtigste Ausrüstungsgegenstand ohne Frage das klassische Dreibeinstativ. Denn ein instabiles oder wackeliges Stativ kann selbst die Aufnahmen einer absoluten Profi-Highend-Kamera in Sekundenschnelle ruinieren. Gute moderne Reisestative können mittlerweile auch in einer Studio-Umgebung für knackig scharfe Bilder sorgen, zum Beispiel die Carbon Stative der City Traveler Serie. Als Stativkopf empfiehlt sich ein flexibler Kugelkopf für verschiedene Aufnahmewinkel. Durch die Arbeit mit dem Stativ wird jedes Produktfoto auch bei langen Verschlusszeiten wackelfrei und scharf. Es empfiehlt sich außerdem, mit einem Fernauslöser zu arbeiten. 

Die Kamera selbst muss auch nicht notwendigerweise aus der der Spiegelreflex-Familie stammen, für unterschiedliche Motiv-Entfernungen bietet sich aber natürlich Wechselobjektive an. Sehr bequem ist auch die direkte Verbindung zwischen Kamera und Rechner, um die Aufnahmen direkt nach der Belichtung in voller Auflösung beurteilen zu können. Berücksichtigen Sie diesen Aspekt, wenn Sie noch über keinen geeigneten Apparat verfügen. Übrigens: mit dem Easy Cap Modus vereinfachen Sie die Produktfotografie enorm, indem sie das sekundenschnelle Freistellen des Produktfotos ermöglicht. Die notwendigen Studioblitze sowie Zubehör erhalten Sie hier

Keine Fotografie ohne Licht – und im Bereich der Produktfotografie sind Sie der absolute Herrscher über die Lichtverhältnisse! Es gibt Profis, die mehrere Tage oder auch Wochen am perfekten Licht für das entsprechende Motiv arbeiten, mit besonderen Effekten experimentieren oder die Lampen oder Blitze um wenige Millimeter hin oder her bewegen. So penibel müssen Sie nicht sein, aber eine sorgfältige und strukturierte Vorgehensweise bietet sich auch hier an. Dabei sollten Sie sich vom Allgemeinen zum Speziellen vorarbeiten. Setzen Sie erst das Gesamt- oder Hintergrundlicht, kümmern Sie sich dann um die Objektbeleuchtung und platzieren Sie dann, wenn gewünscht, einzelne Licht-Highlights auf dem Objekt. Wenn Sie zu viele Reflexionen auf dem Produkt haben, diese nicht mit einer Veränderung der Lichtquelle(n) wegbekommen und die Reflexionen den Gesamteindruck des Bildes stören, erwägen Sie den Einsatz eines professionellen Polfilters.

Wenn Ihre typische Arbeitsumgebung über ausreichendes Tageslicht verfügt, können Sie sehr viele Aufnahmen ohne aufwendiges Kunstlicht erstellen. Stellen Sie das Objekt gemäß der 2/3-Regel ins Licht, benutzen Sie vielleicht noch eine reinweiße Reflexionsfläche, um die abseitige Objektseite aufzuhellen oder die Kanten zu definieren – fertig. Wenn Sie witterungsunabhängig arbeiten wollen, sollten Sie sich eine oder zwei Tageslichtlampen besorgen. idealerweise mit Diffusor-Aufsätzen, die für ein gestreutes, weiches Licht sorgen. Profis arbeiten mit kombinierten Leucht-Blitzlampen, Sie können aber mit reinen Leuchten ohne Probleme beginnen. Da Sie ja mit einem Stativ arbeiten, sind Sie unabhängig von Belichtungszeiten. Für kleinere Objekte haben sich Lichtzelte bewährt, die schnell aufgebaut sind und für ein angenehmes und neutrales Grundlicht sorgen. Sie können dann mit einzelnen Lampen noch zusätzliche Aspekte setzen.

Wichtig ist bei der Licht-Komposition, dass Sie mit Lichtquellen arbeiten, die dieselbe Farbtemperatur aufweisen. Ansonsten können gelbliche, rötliche oder bläuliche Stiche auftreten und das Gesamtergebnis beeinträchtigen. Um eine möglichst natürliche Wirkung zu erzielen, sollten Sie auch vermeiden, absolut gegensätzliche Einfallswinkel und sich augenscheinlich überschneidende Schatten vermeiden. Diese Effekte können gewollt selbstverständlich spannende Bilder erzeugen, fahrlässig eingesetzt werfen solche Fehler kein gutes Bild auf den Fotografen.

Zu diesen Ausrüstungsgegenständen kommen dann noch einige Kleinigkeiten dazu: Knetmasse, um Objekte punktuell zu fixieren, Klammern, um Hintergründe zu befestigen, Pinsel und Mikrofasertücher zur Säuberung der Objekte und weiße und farbige Pappen, um schnell fließend auslaufende Hintergründe einbauen zu können.

Produktfotografie Tipp 8: Die Nachbearbeitung mit Easycap

Wir erwähnten bereits den EasyCap-Aufnahmemodus, den Sie mit unseren HS Freeze Studioblitzen problemlos umsetzen können. Bei der Aufnahme mit Easy-Cap entstehen zwei Aufnahmen. Eine mit der gewünschten Ausleuchtung des Hauptmotivs und eine zweite mit der Beleuchtung des Hintergrunds mithilfe der rückwärtigen Blitzbeleuchtung. Die Blitze lösen jeweils manuell nacheinander aus. Durch die ausschließliche Hintergrundbeleuchtung beim zweiten Auslösen hebt sich das Motiv wie eine schwarze Silhouette vom beleuchteten Hintergrund ab. Diese Aufnahme kann später als Ebenenmaske in der Nachbearbeitung mit einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop verwendet werden. Das Motiv ist in wenigen Minuten freigestellt.

Produktfotografie Studioblit Setaufbau

Fazit

Produktfotografie hat sich still und leise aus den Fotoateliers der berühmten Profifotografen herausgeschlichen und kann mittlerweile von kreativen und experimentierfreudigen Amateuren und Semi-Profis bereits mit einem absolut überschaubaren Aufwand erfolgreich betrieben werden. Taugliche Kameras und Stative erhält man schon für sehr faire Kurse, die restlichen Ausrüstungsteile sind mit einem stringenten Plan und vorausschauendem Kaufverhalten schnell zusammengestellt. Neben dem notwendigen Experimentieren sollten unsere Tipps und Anregungen Ihren Einstieg in diese spannende Foto-Disziplin vereinfachen und direkt zu vorzeigbaren Ergebnissen führen.

 

1 Kommentar

Hallo, danke für deinen content – ich möchte dich aber darauf aufmerksam machen dass die Seite häufig ein paar Millimeter hoch und runter springt und die User Erfahrung stark beeinträchtigt.

LG David

David Lindemann,

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