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Viltrox 85 mm F/1.4 im Test: Lohnt sich die Lichtstärke wirklich?

Viltrox 85 mm F/1.4 im Test

Viltrox 85mm F/1.4 im Test: Der ultimative Vergleich für Porträtfotografen

F/1.4 oder F/1.8 – diese Frage beschäftigt viele Fotografen beim Kauf eines 85 mm Porträt-Objektivs. Beide Varianten haben ihre berechtigten Stärken: Das F/1.8er punktet mit Kompaktheit, Gewicht und oft schnellerem Autofokus, während das F/1.4er zusätzliche kreative Möglichkeiten eröffnet. Stephan Wiesner hat das neue Viltrox 85 mm F/1.4 für Sony  ausgiebig getestet und zeigt Ihnen, welche Variante für welchen Einsatzzweck ideal ist.

Zwei Philosophien der Porträtfotografie

Beide Ansätze haben ihre Berechtigung: Das 85 mm F/1.8  ist die praktische Wahl für den Alltag. Es bietet hervorragende Bildqualität, ist handlicher zu transportieren und meist kostengünstiger. Dazu kommt oft ein reaktionsschnellerer Autofokus, der bei spontanen Aufnahmen von Vorteil ist. Das F/1.4er hingegen eröffnet zusätzliche kreative Dimensionen. Die extreme Lichtstärke ermöglicht besondere Bildeffekte und arbeitet auch bei sehr schwachem Licht noch zuverlässig.

In Stephan Wiesners Test mit dem Viltrox 85 mm F/1.4  an der Sony A7C wird schnell klar: Der Unterschied zwischen F/1.4 und F/1.8 ist nicht dramatisch, aber deutlich sichtbar. Besonders bei klassischen Headshots zeigt sich die stärkere Hintergrundunschärfe der F/1.4-Blende. Der Entfernungsfaktor spielt dabei eine entscheidende Rolle: Je weiter Sie von Ihrem Motiv entfernt sind, desto schärfer wird der Hintergrund. Kommen Sie näher heran, verstärkt sich die Unschärfe merklich. Bei F/1.4 wird dieser Effekt noch einmal deutlich intensiviert.

Gerade bei sehr engen Headshots müssen Sie mit F/1.4 besonders vorsichtig sein. Die Schärfentiefe wird so extrem gering, dass schnell nur noch eine Augenbraue oder einzelne Wimpern scharf sind. Sobald das Model leicht schräg steht, ist oft nur noch ein Auge im Fokus. Für solche Aufnahmen arbeiten erfahrene Porträtfotografen meist eher mit Blende F/2.5 bis F/2.8. Die wahre Stärke von F/1.4 zeigt sich bei Halbkörper- oder Ganzkörperaufnahmen, wo die extreme Lichtstärke voll ausgespielt werden kann.

Bokeh-Qualität und kreative Möglichkeiten

Das Viltrox 85 mm F/1.4 zeigt seine Stärken besonders beim Bokeh – der Qualität der Unschärfe. Nicht nur der Hintergrund wird wunderschön weichgezeichnet, auch störende Elemente vor dem Motiv verschwinden elegant in der Unschärfe. Diese Eigenschaft ist besonders wertvoll, wenn Sie gerne mit sogenannten "Störern" arbeiten – Blättern, Ästen oder anderen Elementen im Vordergrund, die die Bildwirkung verstärken können. Bei F/1.4 werden diese Elemente zu traumhaft weichen Unschärfeelementen.

Moderne Objektive sind meist so beschichtet, dass sie wenig Flare erzeugen. Das Viltrox macht hier keine Ausnahme. Halten Sie es jedoch direkt in die Sonne, entstehen durchaus sichtbare Lens-Flares. Diese Flare-Effekte treten hauptsächlich bei offener Blende (F/1.4 bis F/1.6) auf und können störend wirken oder – im richtigen Winkel eingesetzt – einen sehr künstlerischen Effekt erzeugen. Gerade für atmosphärische Porträts in der Goldenen Stunde können diese Flares die gewünschte Stimmung verstärken.

Bereits bei F/1.4 ist das Objektiv in der Bildmitte sehr scharf, an den Rändern zeigt sich leichte Unschärfe, die beim Abblenden verschwindet. Wie bei allen lichtstarken Objektiven zeigt sich bei offener Blende eine deutliche Vignettierung – dunkle Ränder, die erwünscht sein können für den künstlerischen Effekt oder in der Nachbearbeitung korrigiert werden können.

Viltrox 85 mm F/1.4 im Test

Sehr lichtstarke Objektive haben oft den Ruf, beim Autofokus zu schwächeln. Das legendäre Canon 85 mm F/1.2 war berüchtigt für seinen gemächlichen Fokus. Das Viltrox 85 mm F/1.4 schlägt sich hier deutlich besser. Die Objektiverkennung und Augenerkennung funktionieren problemlos, der Fokus sitzt schnell und zuverlässig. Für klassische Porträtfotografie, Studioshootings oder Model-Aufnahmen ist die Performance mehr als ausreichend. Grenzen zeigen sich erst bei Sportfotografie oder Action-Aufnahmen, wo rennende Personen nur bedingt verfolgt werden können – aber dafür ist ein 85 mm Porträt-Objektiv auch nicht konzipiert.

Beim Filmen zeigt sich ein typisches Phänomen lichtstarker Objektive: Focus Breathing. Wenn sich der Fokus ändert, verändert sich minimal auch der Bildausschnitt. Statt exakt 85 mm haben Sie je nach Entfernung etwas mehr oder weniger Brennweite. Für Fotografen ist das irrelevant, Videofilmer sollten diesen Effekt jedoch kennen.

Eine Frage des fotografischen Stils

Das Viltrox 85 mm F/1.4  ist ein überzeugendes Porträt-Objektiv, das seine Stärken vor allem bei kreativen Anwendungen ausspielt. Die Entscheidung zwischen F/1.4 und F/1.8 hängt letztendlich von Ihrem fotografischen Stil und den geplanten Einsatzbereichen ab.

Viltrox 85 mm F/1.4 im Test

Fotografen, die häufig bei schwachem Licht arbeiten, extreme Hintergrundunschärfe als Stilmittel einsetzen oder gerne mit Vordergrund-Elementen und künstlerischen Bokeh-Effekten experimentieren, werden die zusätzlichen Möglichkeiten der F/1.4-Blende zu schätzen wissen. Wer hingegen ein handliches, reaktionsschnelles Objektiv für den täglichen Einsatz sucht und hauptsächlich bei guten Lichtverhältnissen fotografiert, ist mit der F/1.8-Variante bestens bedient.

Der Unterschied zwischen beiden Varianten ist real und sichtbar – beide liefern jedoch hervorragende Ergebnisse für die Porträtfotografie. Das Viltrox 85 mm F/1.4  macht definitiv Lust darauf, früh am Morgen rauszugehen, ein Model zu engagieren und die besonderen Lichtstimmungen einzufangen. Egal für welche Variante Sie sich entscheiden – beide können fantastische Porträts liefern und haben ihre Berechtigung im Equipment-Arsenal ambitionierter Fotografen.

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